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Zukunftsfähig durch Nachhaltigkeit: Die Integration von ESG-Kriterien in Unternehmen
Mit wachsendem Bewusstsein für den Klimawandel und soziale Ungerechtigkeit fordern Stakeholder von Unternehmen mehr als nur finanzielle Performance. Sie erwarten einen aktiven Beitrag zu einer nachhaltigeren und gerechteren Gesellschaft. Hier kommen die ESG-Kriterien ins Spiel, ein Kompass für Unternehmen, der in Richtung Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und ethische Führung weist. Die ESG-Kriterien sind zu Schlüsselelementen geworden, die den Wert und die Reputation eines Unternehmens in den Augen seiner Stakeholder, von Investoren bis hin zu Endkunden, maßgeblich beeinflussen. ESG wird somit zu einem entscheidenden Faktor für den langfristigen Unternehmenserfolg.
Herkunft und Bedeutung der ESG-Kriterien
Der Begriff ESG steht für Environmental, Social, Governance – im Deutschen: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Drei Verantwortungsbereiche von Unternehmen, die zusammen einen Rahmen für nachhaltiges Wirtschaften bilden. ESG-Kriterien wurden erstmals im UN-Arbeitspapier „Who cares wins“ Anfang der 2000er Jahre erwähnt. Mit der Agenda 2030 haben sich die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen 2015 auf ein gemeinsames Ziel für nachhaltige Entwicklung geeinigt. Sie basiert auf der Überzeugung, dass wachsender Wohlstand in Gesellschaft und Wirtschaft nur erreicht werden kann, wenn gleichzeitig Umwelt- und Klimaschutz sowie die Einhaltung der Menschenrechte für alle gewährleistet sind.
Dafür wurden die SDGs – Sustainable Development Goals – als Hauptbestandteil der Agenda 2030 entwickelt. Die 17 globalen Ziele stehen für die nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft und Wissenschaft. All diese Ziele sind einem der drei ESG-Aspekte zugeordnet. Im Kern beschreiben die ESG-Kriterien also, wie Unternehmen ihre Verantwortung für Umwelt (Environmental), Gesellschaft (Social) und Unternehmensführung (Governance) wahrnehmen und integrieren.
Ökologisch, sozial, verantwortungsvoll
Der Bereich Umwelt konzentriert sich auf den ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens, einschließlich seines Energieverbrauchs und seines Abfallaufkommens. Die soziale Komponente betrachtet, wie das Unternehmen mit seinen Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden, der Gesellschaft und deren Sicherheits- und Gesundheitsschutz interagiert. Governance bezieht sich auf die Unternehmensführung, d.h. wie transparent und ethisch die Geschäftspraktiken sind. Für Unternehmen und Investoren sind ESG-Kriterien nicht nur ein Maßstab für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung, sondern zunehmend auch ein Indikator für langfristige Rentabilität und Risikominimierung.
Ist die Einhaltung der ESG-Kriterien verpflichtend?
Die Bedeutung von ESG-Kriterien für Unternehmen aller Branchen nimmt weltweit stetig zu. Die Kriterien, die zunächst auf freiwilliger Basis von den Unternehmen umgesetzt wurden, sind mittlerweile in vielen Ländern, insbesondere innerhalb der Europäischen Union, Teil eines umfassenden gesetzlichen Rahmens. Das sogenannte ESG-Regelwerk der EU soll Europa insgesamt nachhaltiger machen. Es besteht aus verschiedenen Verordnungen und Richtlinien, die einzelne Aspekte der Nachhaltigkeit adressieren und regeln. Hier eine Übersicht verschiedener Richtlinien und Nachhaltigkeitskriterien:
Der EU Green Deal
Der EU Green Deal zielt darauf ab, die EU bis 2050 klimaneutral zu machen. Er beinhaltet Maßnahmen, um Treibhausgasemissionen zu senken und Wachstum von Ressourcennutzung zu trennen. Dazu gehören die Förderung erneuerbarer Energien, der Übergang zu einer zirkulären Wirtschaft, die Entwicklung nachhaltiger Verkehrssysteme und die Förderung umweltschonender Landwirtschaft.
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7 Schlüsselstrategien für gewerbliche Photovoltaik-Projekte
Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)
Die CSRD verstärkt die Berichtspflichten über Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen für verbesserte Transparenz und Vergleichbarkeit. Sie verlangt von mehr Unternehmen, darunter KMU, detailliert über ESG-Themen wie Umwelteinflüsse, soziale Verantwortung und Governance zu berichten, und das in einem einheitlichen Format, um Analysen zu vereinfachen und messbar zu machen.
Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR)
Die SFDR fördert Transparenz im Finanzsektor, indem sie verlangt, dass Finanzakteure Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen ihrer Angebote offenlegen. Sie betont die Integration von ESG-Kriterien in Investitionsprozesse und unterstützt „grüne“ Finanzprodukte durch klare Standards.
EU-Taxonomie
Die EU-Taxonomie definiert einheitlich, was als ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten gilt. Sie hilft dabei, umweltfreundliche Investitionen zu erkennen und fördert die Finanzierung nachhaltiger Projekte. Zudem dient sie als Basis für Standards und Labels für nachhaltige Finanzprodukte in der EU.
ESG-Regelwerk als umfassender Rechtsrahmen
Das ESG-Regelwerk der EU stellt einen umfassenden Rechtsrahmen dar, der Unternehmen zu einem nachhaltigeren Wirtschaften bewegen soll, auch wenn es kein einzelnes ESG-Gesetz gibt. Dieser Rahmen unterstreicht die Notwendigkeit für Unternehmen, sich aktiv mit ESG-Kriterien auseinanderzusetzen, um nicht nur die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, sondern auch langfristige Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und einen Beitrag zur globalen Nachhaltigkeitsagenda zu leisten.
In Deutschland sind diese EU-Vorschriften und -Richtlinien maßgeblich für die Umsetzung von ESG-Prinzipien in der Unternehmenspraxis. Dies zeigt, dass ESG-Kriterien über eine reine Selbstverpflichtung hinausgehen und zunehmend in gesetzlichen Rahmenbedingungen verankert werden, die Unternehmen zu einem sorgfältigen Management und einer transparenten Kommunikation ihrer Auswirkungen auf Gesellschaft, Umwelt und Unternehmensführung anhalten.
Photovoltaik als wichtiger Faktor für die Einhaltung der unternehmenseigenen ESG-Kriterien
Photovoltaik-Systeme spielen in den ESG-Richtlinien eine entscheidende Rolle, insbesondere im Zusammenhang mit dem Green Deal der EU und den damit verbundenen Bestrebungen, erneuerbare Energien zu fördern und CO2-Emissionen zu reduzieren. Für Unternehmen bedeutet die Integration von Photovoltaik in ihre Betriebsabläufe eine direkte Auseinandersetzung mit der Umweltkomponente der ESG-Kriterien. Wo und wie Photovoltaik für Unternehmen innerhalb der ESG-Richtlinien einen Platz findet und was dies für die Umsetzung bedeutet:
Beitrag zum EU Green Deal
Die Installation von Photovoltaikanlagen unterstützt die Ziele des EU Green Deal, indem Unternehmen einen aktiven Beitrag zur Klimaneutralität leisten. Photovoltaik trägt zur Dekarbonisierung der Energieversorgung bei, einem Schlüsselelement des Green Deal. Unternehmen, die in Solarenergie investieren, zeigen ihr Engagement für den Übergang zu einer grünen Wirtschaft und können dies in ihrer ESG-Berichterstattung hervorheben.
Auswirkungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)
Mit der Einführung der CSRD werden Unternehmen dazu angehalten, detailliert über ihre Nachhaltigkeitsleistung zu berichten. Photovoltaik-Projekte können als Teil der Berichterstattung hervorgehoben werden, um zu zeigen, wie das Unternehmen seine Umweltziele umsetzt. Die Nutzung von Solarstrom kann als Maßnahme zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks und zur Verbesserung der Energieeffizienz dargestellt werden, was wiederum die Transparenz und Glaubwürdigkeit des Unternehmens in Bezug auf Nachhaltigkeit erhöht.
Die Rolle von PV im Rahmen der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR)
Unternehmen, die in Photovoltaik investieren, können dies im Rahmen der SFDR nutzen, um Investoren über die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken bei ihren Investitionsentscheidungen zu informieren. Die Integration von Photovoltaik signalisiert ein geringeres Nachhaltigkeitsrisiko und kann somit die Attraktivität für nachhaltig orientierte Investoren erhöhen.
Verknüpfung mit der EU-Taxonomie
Die EU-Taxonomie definiert Kriterien für ökologisch nachhaltiges Wirtschaften. Investitionen in Photovoltaik können direkt unter diese Kriterien fallen, da sie zur Reduktion von Treibhausgasemissionen beitragen. Unternehmen, die solche Projekte umsetzen, können dies als Teil ihrer Taxonomiekonformen Aktivitäten ausweisen und sich so als nachhaltiges Unternehmen positionieren.
Integration von ESG-Kriterien in die Unternehmenspraxis
Für Unternehmen bedeutet die Einbindung von Photovoltaik in ihre Strategie nicht nur eine Verbesserung ihrer Umweltbilanz, sondern auch eine Stärkung ihrer Marke und eine bessere Positionierung im Markt. Durch günstigere Strompreise und die langfristige Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen, profitieren Unternehmen auch wirtschaftlich von dieser Investition.
Nachhaltigkeit als Treiber für den Unternehmenserfolg
Eine starke ESG-Performance bringt Unternehmen eine Vielzahl von Vorteilen, die weit über die Erfüllung regulatorischer Anforderungen hinausgehen. Die Integration von Photovoltaikanlagen kann diese Vorteile noch verstärken, insbesondere im Bereich der Umweltkriterien (Environmental). Im Folgenden werden die wichtigsten Vorteile zusammengefasst:
Verbesserung des Marken- und Unternehmensimages
Unternehmen, die in ihre ESG-Performance investieren und diese transparent kommunizieren, verbessern ihr Image in der Öffentlichkeit. Sie werden als verantwortungsbewusste und zukunftsorientierte Marktteilnehmer wahrgenommen. Die Implementierung von Photovoltaikanlagen unterstreicht dieses Engagement für den Umweltschutz, indem sie zeigt, dass das Unternehmen aktiv Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen und zur Nutzung erneuerbarer Energien ergreift.
Stärkung der Stakeholder-Beziehungen
Eine starke ESG-Ausrichtung stärkt das Vertrauen und die Beziehungen zu den Stakeholdern, einschließlich Kunden, Lieferanten und der lokalen Gemeinschaft.
Steigerung der Attraktivität für Investments
Investoren legen zunehmend Wert auf ein nachhaltiges Investment und berücksichtigen die ESG-Performance bei ihren Entscheidungen. Unternehmen mit einer starken ESG-Ausrichtung können sich als attraktivere Anlageziele positionieren. Sie zeigen, dass sie auf langfristige Risiken und Chancen wie Klimawandel und Energiekosten vorbereitet sind.
Innovation und Wettbewerbsvorteile fördern
Die Auseinandersetzung mit ESG-Herausforderungen fördert Innovationen und kann Unternehmen helfen, Wettbewerbsvorteile zu erzielen.
Beitrag zu den globalen Nachhaltigkeitszielen
Schließlich tragen Unternehmen mit der Integration von ESG-Kriterien in ihre Betriebsabläufe und dem Einsatz von Photovoltaik direkt zu den globalen Nachhaltigkeitszielen bei, insbesondere zu den Zielen für erneuerbare Energien und Klimaschutz. Dieses Engagement stärkt nicht nur die soziale Verantwortung des Unternehmens, sondern kann sich auch positiv auf die Rentabilität des Unternehmens auswirken.
Stand: 13.03.2024
Bitte beachten Sie, dass die hier bereitgestellten Informationen sorgfältig recherchiert wurden, die Aktualität der Inhalte jedoch aufgrund stetiger Änderungen und Anpassungen von Gesetzgebungen und Beschlüssen nicht immer vollständig gewährleistet werden kann.
Quellen:
- https://commission.europa.eu/strategy-and-policy/priorities-2019-2024/european-green-deal_de
- https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/GreenDeal/_inhalt.html#798692
- https://www.csr-in-deutschland.de/DE/CSR-Allgemein/CSR-Politik/CSR-in-der-EU/Corporate-Sustainability-Reporting-Directive/corporate-sustainability-reporting-directive-art.html
- https://www.horn-company.de/publikationen/aus-der-beratungspraxis/sustainable-finnance-disclosure-regulation-sfdr/
- https://www.bmuv.de/faq/was-ist-die-taxonomie
- https://www.climatepartner.com/de/wissen/glossar/environmental-social-governance-esg
- https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/esg-kriterien-120056
- https://www.arbeitssicherheit-sofort.de/magazin/esg-kriterien/
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