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Strompreis Photovoltaik 2024: Welchen Einfluss Eigenverbauch und Einspeisevergütung haben

Eine Analyse des Vergleichsportals Check24 zeigt, dass sich die Strompreise in Deutschland je nach Bundesland um bis zu 27 Prozent unterscheiden. Die Kostendifferenz und die anhaltend hohen Energiekosten sind für viele Unternehmen belastend und stellen diese, besonders in energieintensiven Branchen vor finanzielle Herausforderungen.

Entwicklung und Unterschiede der Strompreise in Deutschland 2024

Industriestrompreise¹ (inklusive Stromsteuer) in Deutschland in den Jahren 1998 bis 2024
Industriestrompreise¹ (inklusive Stromsteuer) in Deutschland in den Jahren 1998 bis 2024 I © Statista 2024

In den letzten Jahren konnte ein kontinuierlicher Anstieg der Stromkosten verzeichnet werden, der 2022 einen Höchstwert von 43,2 Cent/kWh erreichte. Laut dem Portal Statista liegt der Preis 2024 nach einem Rückgang im letzten und diesen Jahr bei 19,14 Cent/kWh. 

Nun zeigt eine aktuelle Analyse des Vergleichsportals Check24, dass die Strompreise je Bundesland bis zu 27 Prozent variieren. Während Unternehmen in Bundesländern wie Bremen und Niedersachsen vergleichsweise niedrige Strompreise zahlen, fallen die Kosten in Thüringen, Baden-Württemberg und dem Saarland deutlich höher aus.

Die regionalen Unterschiede sind auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Einer der Hauptgründe sind die Netzentgelte, die einen erheblichen Anteil am Gesamtstrompreis ausmachen. Hinzu kommen regionale Steuern und Abgaben.

Stromkosten senken mit Photovoltaik

Die nach wie vor hohen Stromkosten stellen Unternehmen vor große Herausforderungen, insbesondere in Branchen mit hohem Energieverbrauch. Viele Betriebe suchen daher nach Möglichkeiten, ihre Energiekosten zu senken und gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Solaranlagen bieten eine nachhaltige Lösung, um diesen Herausforderungen zu begegnen und die Energiekosten langfristig zu reduzieren. Besonders Gewerbe mit hohem Eigenverbrauch können den selbst produzierten Strom fast oder sogar vollständig vor Ort nutzen und so maximal von günstigem Solarstrom profitieren.

Des Weiteren führt der Einsatz einer PV-Anlage zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ESG-Kriterien einzuhalten, ihr Image zu verbessern und gleichzeitig  Betriebskosten zu senken.

Was kostet eine Solaranlage für Unternehmen?

Die Kosten für den Bau einer Photovoltaikanlage variieren in Abhängigkeit von der Größe und dem Umfang des Projekts. Zu den wesentlichen Kostenfaktoren gehören die Anschaffung der Solarmodule, die Installation, die Infrastruktur sowie etwaige Wartungs- und Betriebskosten. Trotz der anfänglichen Investitionen sind Photovoltaikanlagen in der Regel sehr wirtschaftlich und amortisieren sich häufig innerhalb weniger Jahre. Wir haben die Kosten einer 100 kWp-Anlage hier einmal überschlagen.

Finanzierung der Photovoltaikanlage

Unternehmen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die Investition in eine Photovoltaikanlage zu finanzieren. Neben dem direkten Kauf können sie sich für einen sogenanntes PPA (Power Purchase Agreements) entscheiden. Hierbei handelt es sich um einen Vor-Ort-Stromliefervertrag, der den Vorteil bietet, dass das Unternehmen weder Anfangsinvestitionen tätigen muss, noch zum Betreiber der Anlage wird. So kann Solarstrom aufwandsarm und kostengünstig genutzt werden.

Zudem existieren zahlreiche Förderprogramme und staatliche Unterstützungen, die Unternehmen bei der Finanzierung von Photovoltaik helfen. Im kürzlich verabschiedeten Solarpaket 1 sind einige Maßnahmen geplant, die die Umsetzung einer eigenen PV-Anlage erleichtern.

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7 Schlüsselstrategien für gewerbliche Photovoltaik-Projekte

Strompreis Photovoltaik für Gewerbe: So berechnen sich die Stromgestehungskosten Ihrer PV-Anlage

Die Stromgestehungskosten stellen die Aufwendungen dar, die bei der Erzeugung einer Kilowattstunde (kWh) Strom anfallen. Sie umfassen sämtliche Ausgaben, die für die Errichtung und den Betrieb einer PV-Anlage erforderlich sind.

Sie werden berechnet, indem die gesamten Investitions- und Betriebskosten über die Lebensdauer der Anlage summiert und durch die gesamte erzeugte Strommenge geteilt werden. Zu den Investitionskosten zählen die Anschaffung der Solarmodule, die Installation, die Infrastruktur sowie etwaige Wartungs- und Betriebskosten.

Formel zur Berechnung der Stromgestehungskosten
Formel zur Berechnung der Stromgestehungskosten

Im Bereich gewerblicher Photovoltaikanlagen liegen die durchschnittlichen Stromgestehungskosten zwischen 7 und 10 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Stellt man diese Kosten nun dem Netzstrompreis von durchschnittlich 19,14 Cent pro kWh gegenüber, kann hier, gerade mit hoher Eigenverbrauchsquote, deutlich gespart werden.

Aktuelle Einspeisevergütung für Photovoltaik (EEG 2023)

Vergütungssätze EEG ab 01.08.2024
Vergütungssätze EEG ab 01.08.2024

Neben den Einsparungen durch den Eigenverbrauch von Solarstrom können Unternehmen mit Photovoltaikanlagen auch von der Einspeisevergütung nach dem EEG profitieren. Dabei handelt es sich um eine staatlich festgelegte Vergütung, die Anlagenbetreiber für den ins öffentliche Stromnetz eingespeisten Strom erhalten. Die feste Einspeisevergütung wird über einen Zeitraum von 20 Jahren garantiert und stellt für Unternehmen eine zusätzliche Einnahmequelle dar. Die Höhe der Einspeisevergütung ist abhängig von der Anlagengröße sowie dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage. Die aktuellen Einspeisevergütungssätze für PV-Anlagen die 2024 in Betrieb gehen finden Sie hier. Ab 01.08.2024 gibt es eine Änderung der EEG-Vergütungssätze. Für Gewerbebetriebe, die mehr Strom erzeugen als sie selbst verbrauchen können, stellt die Einspeisevergütung eine weitere Einnahmemöglichkeit und somit eine Steigerung der Wirtschaftlichkeit dar.

Die Kombination von Einsparungen beim Eigenverbrauch und zusätzlichen Einnahmen aus der Einspeisevergütung ermöglicht es Unternehmen, die Amortisationszeit ihrer Photovoltaikanlage zu verkürzen und ihre Energiekosten langfristig stabil zu halten. Während die Strompreise auf dem Energiemarkt starken Schwankungen unterliegen können, bleiben die Kosten für den selbst erzeugten Strom aus Photovoltaikanlagen konstant. Dies ermöglicht eine optimierte Planung und Kalkulation der Energiekosten und stellt somit einen erheblichen Wettbewerbsvorteil für Unternehmen dar.

Direktvermarktung von Solarstrom

Eine weitere Möglichkeit, um mit PV zusätzliche Einnahmen zu erzielen, ist die Direktvermarktung des Solarstroms. Bei der Direktvermarktung verkaufen Unternehmen den erzeugten Strom direkt an der Strombörse oder an Großabnehmer, anstatt ihn zu festen Einspeisetarifen in das öffentliche Netz einzuspeisen. Dadurch können Marktpreise für den erzeugten Strom erzielt werden, die häufig über der Einspeisevergütung liegen. Unternehmen, die eine Anlage ab 100 kWp installieren, müssen sogar verpflichtend an der Direktvermarktung teilnehmen, was aber kein Nachteil sein muss.
Um die Direktvermarktung effizient zu gestalten, nutzen viele Unternehmen einen sogenannten Direktvermarkter oder Aggregator, der den Stromhandel für sie übernimmt. Diese Dienstleister bündeln den Strom verschiedener Erzeuger und verkaufen ihn gebündelt weiter, was bessere Marktpreise ermöglicht und das Risiko für die einzelnen Stromerzeuger minimiert. Mit dem kürzlich verabschiedeten Solarpaket 1 haben Anlagenbetreiber über 100 kWp nun auch die Möglichkeit, den überschüssigen Strom ohne Vergütung ins Netz einzuspeisen, um bei Bedarf und geringer Einspeisung zusätzlichen Aufwand wie die Suche nach einem Direktvermarkter zu minimieren.

Planung und Umsetzung von Photovoltaikanlagen

Die erfolgreiche Implementierung einer Photovoltaikanlage erfordert eine sorgfältige Planung und Vorbereitung. Zu den wichtigsten Schritten gehören die Standortanalyse, die Dimensionierung der Anlage, die Auswahl des richtigen Betreibermodells sowie qualitativer Solarmodule und die Sicherstellung aller notwendigen Genehmigungen.

Wir bei AUXOLAR unterstützen Sie gerne ganzheitlich bei der Umsetzung Ihrer Photovoltaikanlage. Lassen Sie sich jetzt Ihre kostenfreie und unverbindliche Gebäudeanalyse erstellen.

Autorin: Sarah Kinzelmann

Stand: 03.07.2024

Bitte beachten Sie, dass die hier bereitgestellten Informationen sorgfältig recherchiert wurden, die Aktualität der Inhalte jedoch aufgrund stetiger Änderungen und Anpassungen von Gesetzgebungen und Beschlüssen nicht immer vollständig gewährleistet werden kann.

Quellen:

  • https://de.statista.com/statistik/daten/studie/252029/umfrage/industriestrompreise-inkl-stromsteuer-in-deutschland/
  • https://www.check24.de/unternehmen/presse/pressemitteilungen/bundeslandvergleich:-stromkosten-unterscheiden-sich-bis-zu-27-prozent-2404/

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